Die fünf Elemente der Kneipp-Lehre

Die von Kneipp begründete Lehre verlangt in erster Linie aktives Handeln, um den schädlichen und negativen Erscheinungsformen unserer Zivilisation entgegen zu wirken. Aber nur eine konsequente und regelmäßige Umsetzung kann wirksame Prophylaxe oder Heilung zugleich sein.

Gestern wie heute basiert seine Lehre auf ihrem natürlichen Ansatz und in erster Linie auf der Heilkraft des Wassers. Ihren ganzheitlichen Charakter erfährt sie jedoch erst aufgrund der synergetischen Wirkung aller fünf Kneipp-Elemente:

  • Wasser

Das Element Wasser als Vermittler natürlicher Lebensreize steigert die Leistungsfähigkeit, regt die Abwehrkräfte an und verbessert das Körperbewusstsein. Vorbeugend und therapeutisch wirken die Wasseranwendungen harmonisierend auf das Nerven- und Hormonsystem sowie auf die Psyche.

„Madame Influenza hat keinen schrecklicheren Feind als das Wasser.“
  • Bewegung

Körperliche Aktivität – sinnvoll und dosiert angewendet – verbessert Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Sie stärkt das Immunsystem, regt Verdauung und Stoffwechsel an und kräftigt das Herz-Kreislaufsystem. Regelmäßiger Sport erhöht die Stresstoleranz und stärkt das Selbstwertgefühl. Therapeutische Bewegungsübungen, Massagen und Physiotherapie sind bei Bedarf eine effektive Ergänzung.

„Untätigkeit schwächt, Übung stärkt, Überlastung schadet.“
  • Ernährung

Eine gesunde Ernährung im kneippschen Sinne besteht aus einer ausgewogenen, möglichst naturbelassenen vollwertigen Kost. Sie sollte dem jeweiligen Energiebedarf und der individuellen Verdauungs- und Stoffwechselleistung angepasst sein.

„Wenn du merkst, du hast gegessen, hast du schon zuviel gegessen.“
  • Heilpflanzen

Mild wirkende Pflanzen oder Pflanzenteile zum inneren und äußeren Gebrauch in Form von Tees, Säften, Dragees, Bade- und Wickelzusätzen, Inhalationen sowie als Auflagen und Salben werden als Heilmittel, zur Vorbeugung oder als Pflegemittel eingesetzt.

„Mit jedem Schritt und Tritt, welchen wir in der Natur machen, begegnen wir immer wieder neuen Pflanzen, die für uns höchst nützlich und heilbringend sind.“
  • Lebensordnung

Unter dem Begriff Lebensordnung ist eine ausgewogene, weitgehend natürliche Lebensgestaltung zu verstehen. Sie berücksichtigt die Einheit von Körper, Geist und Seele und strebt den Einklang mit dem sozialen und ökologischen Umfeld an.

Lebensordnung bedeutet auch, sich seiner persönlichen und kollektiven Verantwortung für Gesundheit bewusst zu werden. Gesundes Verhalten ist lernbar und bedeutet pflegliches Umgehen mit den persönlichen Ressourcen. Dieser Lernprozess sollte frühzeitig beginnen, denn der Gesundheitszustand im Alter ist weitgehend das Produkt des Verhaltens in jungen Jahren.

„Erst als man den Zustand ihrer Seele erkannte und da Ordnung hineinbrachte, ging es mit dem körperlichen Leiden auch besser.“